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o. J. o. T. o. O.

1315.

Heinrich, Bischof von Breslau, erklärt, nachdem er zur Bekämpfung der neuerdings wieder wuchernden Ketzerei den Breslau er Domherrn Archidiakon von Glogau Magister Ar(nold), den Magister Gosco Kanonikus von Glogau seinen Kaplan mit dem Bruder Paul, Bischofe von Tiberias (vgl. über ihn schles. Zeitschr. XXIII, 245) nach Breslau gesandt habe, um dort und im ganzen Sprengel gegen die Ketzer zu inquiriren und in Breslau Dycussius, Diener des Breslauer Bürgers Matthias von Mühlheim, die Ketzer in Schutz genommen, den Ar(nold) geschimpft und mit dem Tode bedroht habe, denselben für gebannt und falls er ein Jahr lang halsstarrig bleibt, als einen Ketzer gleich erachten zu müssen. Ausserdem solle derselbe durch die (nicht genannten) Adressaten dieses Schreibens angehalten werden, die Einkünfte, welche er von den beiden Kirchen zu Knignicz (Kl. Kniegnitz bei Nimptsch?) und Hundeswald (Hundsfeld? die Kirche gehörte dem Vincenzstifte) unrechtmässiger Weise non promotus bezogen, zu restituiren, wofern er nicht auch deshalb für gebannt und als sacrilegus gelten wolle. Ausserdem werde der Bischof wegen Simonie, Todschlag, Meineid und Wucher u. s. w. gegen ihn vorgehn lassen.

Aus dem Formelbuche Arnolds v. Protzan abgedr. v. Wattenbach im Cod. dipl. Siles. V, 73.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.